Kostümnacht 2010

Sterne leuchten bei Kostümnacht

Freche Karnevals-Kinner Emmelshausen feiern mit mehr als 600 Zuschauern einen beeindruckenden Auftakt in die Session
Die FKK Emmelshausen hatten gerufen – und Hunderte von Narren kamen ins Zentrum am Park. Das Programm der vierten Kostümnacht ließ einmal mehr keine Wünsche offen.

EMMELSHAUSEN. Auch Tief „Daisy“ konnte dem ersten närrischen Höhepunkt im Vorderhunsrück keinen Strich durch die Rechnung machen: Mehr als 600 Zuschauer fanden trotz Schneetreibens den Weg ins Zentrum am Park (ZaP) und feierten mit den Frechen Karnevals Kinnern (FKK) Emmelshausen ihre vierte Kostümnacht. Die viele Narren bereuten ihr Kommen nicht, denn das hochkarätige Programm hielt, was es versprach. FKK Vorsitzender Daniel Merten ließ die fünf offiziellen Stunden gerne Revue passieren: „Ich denke, dass es eine rundum gelungene Veranstaltung war.“ Eine, durch die erneut die „Verwandlungskünstler“ Daniel und Mirko Bernd führten.

Den Start machten zwei FKK-Gruppen -die Sternschnuppen mit ihrem Badewannen – Tanz und die FKK – Garde, die zu einem Berlin-Medley auftraten, waren die „Eisbrecher“. Die Trainerinnen Manuela Stoffel (Sternschnuppen) sowie Carina Classen (Garde) wussten nach den Auftritten: Die intensive Arbeit hatte sich gelohnt.

Dass es ein Redner zwischen lauter Tanzgruppen bisweilen etwas schwer hat, interessierte den Aachener Stefan vom Bersch nicht die Bohne. Und das mit 14 Jahren. Wie er das Publikum auf seine Seite zog, belegte, warum er als eines der Nachwuchstalente überhaupt gilt. Cool und locker bis in die gegelten Haarspitzen begeisterte er den Saal.

Vom jungen Hüpfer im rheinischen Karneval zu drei Urgesteinen dieses Metiers: Die „3 Colonias“ Dieter Steudter, Willi Wilden und der frisch vermählte Frank Morawa sind seit mehr als 30 Jahren auf den Bühnen dieser Karnevalswelt zu Hause und waren genau das, was sie in einem ihrer Hits zum Besten geben: Sie waren nicht vor Königswinter, nicht dahinter, sondern mittendrin im ZaP – und rissen vor allem durch Morawas Einlagen mit.

Danach war die Zeit für die FKK-Vorzeigegruppe „Tanzende Sterne“ gekommen. Das Ensemble um die Trainerinnen Manuela Stoffel und Gemma Murray präsentierte vor heimischem Publikum erstmals seinen neuen Tanz als Matrosen. Tolles Bühnenbild, tolle Choreografie, spektakuläre Flugeinlagen – die Session kann für die „Sterne“ kommen. Nach der Kostümprämierung übernahmen der Spielmannszug und die Funken der Rot-Weißen aus Hürth-Gleuel die Bühne in Beschlag – eine große, farbenfrohe Gruppe mit großartigem Auftritt des Funkenpaares.

Abgelöst wurden die Hürther von den Niederkasseler Garden der KG Rut-Weiß Ranzel, die den Zuschauern demonstrierten, warum sie bereits dreimal Deutscher Meister wurden.
Noch höher dekoriert ist das Tanzcorps Rot-Weiß Vettelschoß – der amtierende Weltmeister im Gardetanz mit Paaren ließ es sich wieder nicht nehmen, beim FKK aufzutreten, und sorgte neben viel Applaus für viel Staunen ob der Leichtigkeit, mit der die Vettelschoßer ihre Hebefiguren präsentierten.

Alles andere als Schwermut hat sich die Band „De Botzedresse“ auf die Fahnen geschrieben. Ein Mix der bekanntesten Karnevalshits hatten die acht Vollblut-Musiker aus Niederzissen, die mit den Höhnern, den Paveiern oder den Bläck Fööss auftreten, mitgebracht und rundeten das Programm ab. Schluss war aber noch lange nicht, dafür sorgte die Schwaller Dibbekoche-Bänd, die zuvor bereits für die musikalische Untermalung zuständig war und viel dazu beitrug, dass bei der FKK-Kostümnacht das bunte Treiben dem Schneetreiben keine Chance ließ.